Am Morgen fahren wir nach Chişinău. Eigentlich wollten wir den Minibuss nehmen. Doch Stephan besteht auf ein Taxi. Seine Erkältung macht Ihm zu schaffen. Taxis wurden durch eine Änderung der Steuergesetze teurer als letztes Jahr. Wir bezahlen für die 1. Std 30 Min Fahrt genau 1´000 Lei oder 50 CHF. Wir haben früher auch schon Fahrten für 600 Lei bekommen. In Chisinai haben die Vorbereitungen für das jährliche Weinfestival begonnen leider sind Teile des Zentrums gesperrt. Es hat überall Staus. Wir haben noch ein interessantes Problem zu Meistern: Galinas Familie muss das Grundstück eines verstorbenen Verwandten auf die Erben umschreiben. Eine abenteuerliche Irrfahrt durch die gut verteilten Amtsstuben in Chişinău beginnt. Nach drei Stunden und 4 Beamten wird uns mitgeteilt, dass das Grundstück vom Amt in Calarasi verwaltet wird. Wir sind etwas genervt, weil die Behörden von Calarasi uns nach Chişinău geschickt haben.

Der letzte Abend in Moldawien ist eine gute Gelegenheit das erlebte Revue passieren zu lassen und zu überlegen wie wir uns verbessern können.

  • Planung: Titus hatte keine Gelegenheit die Familienbesuche zu organisieren, da Sie nicht genau wussten, an welchen Tagen wir sie besuchen werden. Das nächste Mal werden wir unsere Tage grob vorplanen und Titus sowie die betreuten Familien entsprechend informieren.
  • Planung: Besuche Tagsüber haben den Nachteil, dass die meisten Familienmitglieder gar nicht da sind. Wir werden versuchen vermehrt Abendbesuche zu machen (Nachteil: Fotografieren wird im dunkeln schwieriger)
  • Zu lange Reisedistanzen. Da die Familien weit auseinander liegen, verbringen wir Stunden im Auto um dann nur ein paar Minuten für die Besuche zu haben.
  • Der Zustand der Fahrzeuge ist sehr schlecht. Eines hatte keine Scheibenwischer und es hatte natürlich Geregnet, der Fahrer hat uns dann gedrängt die Besuche zu kürzen da er sonst nicht für die Rückkehr garantieren könne. Ein anderes Fahrzeug hatte sehr schlechte Lichter und der Fahrer wollte nicht in der Dunkelheit Fahren. Taxis auf der anderen Seite wurden viel teurer. Eventuell würde ein Mietwagen für die ganze Woche Sinn machen.
  • Der Helfer braucht auch Hilfe. Stephan stellt bei der Durchsicht der Quittungen fest, dass unser Hilfspersonal aktiv mithilft und ebenfalls, Geld, Kleider, Essen etc. beisteuert. Der Zeitaufwand für die Familienbetreuungen ist hoch. Gleichzeitig sind die Löhne sehr tief, wir müssen im Vorstand diskutieren ob und wie «unsere» Leute für Ihre Aufwendungen entgelten können.