Reisetag 5: 

Heute hatten wir das Glück, etwas länger schlafen zu können und gemütlich zu frühstücken. Die Familien, die wir besuchen wollten, waren noch auf den Feldern unterwegs und würden erst am späten Nachmittag zurück auf ihre Höfe kommen. Also nutzten wir den freien Morgen, um einen Spaziergang durch Telenesti zu machen und Einkäufe für die Hilfsbedürftigen zu erledigen.

Die erste Familie hat 5 Kinder, der Vater arbeitet nicht, weil er Magenprobleme hat, er benötigt dringend eine Operation. Unser Brunnen wurde gerade gebohrt und die Zementringe sind eingesetzt. Der Brunnen muss jetzt noch gereinigt werden. Dies Kostet 100 Euro, leider haben die Eltern das Geld nicht. Wir haben dies sofort Bar ausgelegt und freuen uns darauf, dass die Familie den Brunnen bald für Ihr Gewächshaus nutzen kann. Zusätzlich müssen das Haus renoviert und Essen sowie Kleidung für die Kinder besorgt werden. Wir werden die Operation des Vaters im Auge behalten und je nach seinem Zustand versuchen, ihn in unsere Selbsthilfeaktion zu integrieren.

Als nächstes besuchten wir eine Familie, deren Vater in Rumänien arbeitet und versucht, das baufällige Haus während seiner Ferien zu reparieren. Die Mutter ist Lehrerin für behinderte Kinder. Wir haben bereits Geld für eine Milchzentrifuge ausgelegt, diese wird benötigt um die Milch vom Fett zu trennen, eine Vorstufe zur Käseproduktion. Der Vater müsste dringend nach Hause kommen um das Haus reparieren zu können. Wir überlegen uns das Baumaterial zu finanzieren, doch auch hier unser Budget setzt unseren Möglichkeiten enge Grenzen.

Unser letzter Stopp führte uns zu einer Familie, die gerade ihre Hühner geliefert bekommen hatte. Glücklicherweise konnten wir schnell Hühnerfutter besorgen, um sicherzustellen, dass die Tiere gut versorgt sind. Die Frau arbeitet nachts als Putzfrau in Chisinau, während ihr Mann im Strassenbau tätig ist. Es war ermutigend zu sehen, dass diese Familie keine weitere Hilfe von uns benötigt. Solche Erfolgsgeschichten bestärken uns in unserem Bestreben, den Weg der Hilfe zur Selbsthilfe weiterzugehen.

Euer Vorstand