Familie in Telenesti

Wir besuchen die Frau mit Ihren drei Töchtern zuerst. Sie lebt in einem Nachbardorf von Telenesti. Das Dorf ist sehr ärmlich und von aussen habe ich den Eindruck, dass jede zweite Familie Hilfe braucht. Sie ist behindert und hat keine linke Hand. Das Haus ist in einem erbärmlichen Zustand, es wurde 1971 aus Lehm gebaut. Mir ist diese Art zu Bauen völlig unbekannt, die beschädigten Teile der Mauer lassen auf Erdziegel mit Stroh vermischt blicken. Die Fenster sind aus einfach Verglasung, brüchig und der Kitt scheint sich bei Berührung aufzulösen. Es muss ziemlich zugig im Haus sein. Eines der Fenster ist nur mit Plastik zugedeckt, die anderen haben defekte Fensterscheiben. Heute Morgen hatten wir zwei Grad, wie haben die drei Kinder nur geschlafen? Wie werden sie den Winter durchstehen? Das geht locker auf minus 20 Grad im Januar. Es ist sehr schwer in solchen Momenten professionell zu bleiben.

Im Haus drinnen sieht es aus wie erwartet, es ist Kalt und weit entfernt von dem was wir als gemütliches Wohnzimmer bezeichnen würden. Die Waschmaschine hat der Bürgermeister gespendet, er hat die behinderte Frau bei der Einhand-Wäsche mit Zuber und Waschbrett gesehen. Das Schicksal der kleinen Familie muss auch Ihn berührt habe. Die Gemeinde hat die vier gratis an das Wassernetz angeschlossen, jetzt können die drei Mädchen gesund zur Schule. Wir erstellen gemeinsam eine Liste was die Familie für Bedürfnisse hat (siehe Projekte).

Während des ganzen Gespräches hat die Mutter immer nur an Ihre Töchter gedacht, erst nach mehrfachem Nachfragen hat Sie erzählt, dass Sie dringend eine Augenuntersuchung und Brille benötigt, ansonsten könnte Sie bald nicht mehr in der Bibliothek arbeiten. Wegen Ihrer Rückenschmerzen war Sie bereits bei Arzt hat aber darauf verzichtet das Rezept für die Medikamente mitzunehmen, da Sie es sich ohnehin nicht leisten kann. Ich habe Natalia 100 Euro für Brille und Arzt geschenkt (Privatspende das Vereinskonto wird nicht belastet).