Reisebericht Moldawien 2025

Es ist wieder so weit: Unsere jährliche Reise nach Moldawien hat begonnen. Dieses Mal entschieden wir uns für einen Direktflug nach Chisinau, um den anstrengenden Umweg über Jasi in Rumänien zu vermeiden. Der Mietwagen mit Fahrer hat sich bewährt – so sind wir effizienter unterwegs und können uns auf unsere Aufgaben konzentrieren.

In Chisinau empfängt uns kühles, aber schönes Wetter. Ein Spaziergang durch den Valea Morilor Park bietet uns Ruhe vor den kommenden Herausforderungen. Anschliessend fahren wir zu unserer Gastfamilie nach Raciula.

Das Wetter schlägt um – Regen und eisige Temperaturen machen die Nächte in dem mit einer kleinen Holzheizung ausgestatteten Haus unangenehm kalt. Über Nacht verwandeln sich die Strassen in schlammige Pisten. Die Winterverhältnisse haben uns überrascht, und Stephan leidet besonders unter der Kälte. Unsere Kleiderwahl war schlicht nicht passend für die Bedingungen.

Montag – Besuch der Titus Schule

Unser nächstes Ziel sind die Kinder der Titus Schule. Ihre Freude über unseren Besuch und die mitgebrachte Schokolade sowie Bilder vom letzten Jahr ist überwältigend. Allerdings stehen wir vor einem Problem: Für viele Jugendliche, die die Schule abschliessen, fehlen Anschlusslösungen. In Moldawien gibt es keine Lehrstellen wie in der Schweiz; Berufseinsteiger müssen über die Netzwerke ihrer Eltern in Handwerksbetriebe vermittelt werden. Die Titus Schule hat über Jahre Beziehungen zu Handwerksbetrieben aufgebaut, aber die Finanzierung der praktischen Ausbildung bleibt eine Herausforderung. SOSNachbar möchte hier mit Patenschaften helfen, um den Jugendlichen achtmonatige Praktika zu ermöglichen – ein Vorhaben, das direkt von unseren zukünftigen Spendeneinnahmen abhängt.

Dienstag – Mittwoch: Kälte und gesundheitliche Herausforderungen

Das anhaltend kühle und windige Wetter sorgt für erste Erkältungen im Team. Während einige bei der Gastfamilie bleiben, setzen wir die Familienbesuche fort. Mit wärmender Kleidung – Stephan bekommt eine dicke Damen-Strumpfhose – geht es zumindest etwas angenehmer durch den Tag.

Donnerstag – Besuch moldawischer Familien

Nach einem typischen Einkauf mit Lebensmitteln, Früchten und Süssigkeiten besuchen wir weitere Familien. Die Wetterverhältnisse bleiben herausfordernd – von Hagel über kalte Bise bis Sonnenschein erleben wir alles. Stephan kann sich dank eines geliehenen Pullovers besser gegen die Kälte wappnen.

Freitag – Abschluss der Reise

Am Freitag besuchen wir die letzte Familie und fahren danach zurück nach Chisinau. Zum Abschluss gönnen wir uns einen Besuch beim Weingut Milestii Mici, das in einem alten Bergwerk angelegt wurde. Nach einer beeindruckenden Führung und einem gemütlichen Abendessen mit Weinprobe blicken wir auf eine ereignisreiche Woche zurück.

Samstag – Heimreise

Früh um 3:30 Uhr brechen wir zum Flughafen auf. Mit Espresso werden die Lebensgeister geweckt, und der Rückflug in die Schweiz verläuft problemlos.

Vielen Dank, dass du uns auf dieser Reise unterstützt!

Galina & Stephan